American Horror Story steuert mit seiner zweiten Staffel mit den Zusatztitel Asylum so langsam dem Ende entgegen. Und auch wenn ich das nicht gerne zugeben mag, können wir dies auch in der elften Folge Spilt Milk deutlich spüren. Zwar bekommen wir hier ein recht versöhnliches Ende der Bloody Face-Lana-Story serviert, doch alles in allem macht es den Eindruck, als wüssten die Macher nicht mehr so recht, was sie uns erzählen sollen. Am besten ist es jedoch, wenn ihr euch selbst ein Bild macht. Vielleicht bin ich heute auch einfach zu kritisch, weil ich meine tägliche Portion Milch noch nicht bekommen habe.
Was passiert: Bei Kit (Evan Peters) machen sich Vaterfreuden breit. Nachdem die totgeglaubte Grace (Lizzie Brocheré) mit der Frucht seiner Lenden wieder zurückkehrt ist, kann er es kaum erwarten, mit ihr ein neues Leben aufzubauen. Blöd nur, dass sich die beiden immer noch in Briarcliff Manor befinden und das möglicherweise nicht der idealste Ort ist, ein Kind großzuziehen. So sehen es auch Monsignore Timothy Howard (Joseph Fiennes) und der neue Vollzeitpsychologe Dr.Oliver ‘Bloodyface’ Thredsen (Zachary Quinto). Sie nehmen den jungen Eltern ihr Baby, um es in ein Heim für verwaiste Kinder zu stecken. Das ist nicht nur für Grace ein Schlag ins Gesicht, die Kit außerdem von ihren Erfahrungen bei den Außerirdischen erzählt und ihre Entführer dabei auf gewisse Weise in Schutz nimmt. Sie seien nicht perfekt, doch immerhin haben sie ihr durch die Befruchtung das Wunder des Lebens geschenkt. Darüber kann sie sogar das schmerzverzerrte Gesicht von Kits Ex-Freundin Alma vergessen.
In der Zwischenzeit bekommt die Reporterin Lana Winters (Sarah Paulson) eine unerwartete Gelegenheit zur Flucht. Schwester Claudia ist eine Vertraute von Schwester Jude und wurde von derselbigen gebeten, Lana sicher aus Briarcliff Manor zu schaffen. In ein schickes Sonntagskleidchen gehüllt und mit einem mehr oder weniger unauffälligem Kopftuch gelingt der Ausbruch auch ohne größere Schwierigkeiten. Natürlich hat Lana es sich nicht nehmen lassen, vorher das Tonband mit dem Geständnis von Thredsen einzustecken. Instinktiv weiß er relativ schnell, was sich gerade in seiner Anstalt abspielt und rennt mit suchendem Blick nach draußen. Lana, die sich im anfahrenden Taxi schon in Sicherheit befindet, reibt ihm zum Abschied noch einmal sein Tonband inklusive Stinkefinger unter die Nase. Das lässt der leidenschaftliche Killer natürlich nicht auf sich sitzen und macht sich am Abend schnellstmöglich auf den Weg in seine Wohnung, in der Lana bereits mit einer Waffe in der Hand auf ihn wartet. Nun haben sie noch einmal Zeit für ein letztes Gespräch, bevor die anrückende Polizei ihn mitnimmt und für immer einsperrt. Lana hatte das Geständnis im Vorfeld auf dem Revier abgegeben und ist nun gekommen, um bei dem Fall vom großen Bloody Face hautnah mit dabei zu sein. Doch als ihr klar wird, dass Thredsen aufgrund seiner Psychose möglicherweise ‘nur’ in eine Nervenheinanstalt kommt, nimmt Lana das Gesetz in die eigene Hand und drückt ab. Das Ende von Bloody Face ist gleichzeitig ihr Erfolg. Ihre Story über die menschenunwürdigen Machenschaften in Briarcliff schlug ein wie eine Bombe und ermöglichte Kits Freilassung. Um den Horror der letzten Wochen nun ein für alle Mal ein Ende zu setzen, geht Lana zu einer Spezialistin, die die Teufelsbrut in ihrem Bauch vernichten soll. Doch im letzten Moment entscheidet sich die junge Frau dagegen, denn sie ist den endgültig Tod leid (‘No more death.’). Stattdessen will sie ihrem Job nachgehen und alle unschuldigen Seelen, allen voran Jude, aus Briarcliff heraus holen. Doch Monsignore Timothy Howard behauptet gegenüber ihr und den Polizisten, die sie im Schlepptau hat, Jude habe sich vor einigen Tagen in ihrer Zelle erhängt. Lana bleibt zurecht misstrauisch, denn Jude vegetiert immer noch in Briarcliff vor sich hin.